Gewebe

Gewebe
Stoff

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Ge|we|be [gə've:bə], das; -s, -:
1. Stoff aus kreuzförmig gewebten Fäden:
ein feines, leinenes Gewebe.
Syn.: Gespinst, Textilien <Plural>, Tuch.
Zus.: Baumwollgewebe, Leinengewebe, Mischgewebe, Wollgewebe.
2. Substanz, die aus miteinander in Zusammenhang stehenden Zellen mit annähernd gleicher Struktur und Funktion besteht (bei Pflanzen, Tieren und beim Menschen): gesundes Gewebe; die Gewebe des Körpers.
Zus.: Bindegewebe, Fettgewebe, Knochengewebe, Muskelgewebe, Narbengewebe, Nervengewebe.

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Ge|we|be 〈n. 13
1. 〈Textilw.〉
1.1 Verbindung von sich kreuzenden Fäden
1.2 der daraus bestehende Stoff
2. 〈Biol.〉 Gefüge von gleichartigen Zellen (Zell\Gewebe)
3. 〈fig.〉 verflochtenes, schwer zu entwirrendes Gefüge (Lügen\Gewebe)
● \Gewebe der Drüsen, Knochen, Muskeln, Nerven; \Gewebe verpflanzen; baumwollenes, kunstseidenes, reinseidenes, synthetisches, wollenes \Gewebe; bedrucktes, buntes, einfarbiges, gemustertes \Gewebe; dichtes, dünnes, grobes, leichtes, lockeres, weiches \Gewebe; embryonales, krankes, organisches, totes \Gewebe; er hat sich im \Gewebe seiner Lügen vollkommen verstrickt; von einem \Gewebe aus Ablehnung und Misstrauen umgeben sein 〈fig.〉

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Ge|we|be:
1) aus Naturfasern u./od. Synthesefasern durch Weben hergestelltes textiles Erzeugnis;
2) bei vielzelligen Organismen Bez. für Zellverbände, die Leitungs-, Binde-, Stütz- u. a. Funktionen im tierischen bzw. pflanzlichen Organismus haben.

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Ge|we|be , das; -s, - [mhd. gewebe, ahd. giweb(i), zu weben]:
1. in bestimmter Weise gewebter, aus sich kreuzenden Fäden bestehender Stoff:
ein feines, grobes, festes, synthetisches G.;
Ü sich im G. (Netz) seiner Lügen verstricken.
2. (Biol., Med.) Verband von Zellen annähernd gleicher Bauart u. gleicher Funktion:
pflanzliches, tierisches, gesundes G.;
G. verpflanzen, untersuchen;
krankes G. wegschneiden.

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Gewebe,
 
1) Biologie: Verbände aus miteinander (oft über unmittelbare Verbindungen) in Zusammenhang stehenden Zellen annähernd gleicher Bauart und gleicher Funktion (einfache Gewebe) oder zusammengesetzt aus zwei oder mehr Zelltypen (komplexe Gewebe) einschließlich der von ihnen gebildeten und im Zellverband verbleibenden Interzellularsubstanzen. Durch Zusammenschluss mehrerer Gewebe können höhere Funktionseinheiten (Organe, Organsysteme) entstehen.
 
Pflanzliche Gewebe:
 
Während bei Algen und Pilzen im Allgemeinen Scheingewebe (Plektenchym) vorkommen, zeigen Moose (aber auch Algen, soweit ein Gewebethallus ausgebildet wird) zum Teil, die Sprosspflanzen (Farne und Samenpflanzen) stets differenzierte echte Gewebe. Ihr Entstehungsort sind die Bildungsgewebe (ausgenommen beim Kallusgewebe). Durch Zellteilung, Zellstreckung und Differenzierung gehen aus den Bildungsgeweben Dauergewebe hervor.
 
Tierische Gewebe
 
treten bei den Eumetazoa (Gewebetiere) auf. Sie gehen aus den verschiedenen Keimblättern beziehungsweise einem (tierischen) Bildungsgewebe (Blastem, Mesenchym) hervor. Nach Entwicklung, Bau und Leistung werden unterschieden: Deckgewebe (Epithel), Stütz- und Füllgewebe (Bindegewebe), Muskelgewebe, Nervengewebe.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Gewebe des Körpers: Epithelgewebe und Bindegewebe
 
Gewebe des Körpers: Muskelgewebe und Nervengewebe
 
Gesundheit und Krankheit: Verschiedene Definitionen
 
 2) Weberei: Webware, textiles Flächengebilde mit mindestens zwei sich rechtwinklig kreuzenden Fadensystemen (Kette und Schuss). Die gesetzmäßige Fadenverkreuzung wird Bindung genannt.
 

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Ge|we|be, das; -s, - [mhd. gewebe, ahd. giweb(i), zuweben]: 1. in bestimmter Weise gewebter, aus sich kreuzenden Fäden bestehender Stoff: ein feines, grobes, festes, synthetisches G.; Ü sich im G. (Netz) seiner Lügen verstricken. 2. (Med., Biol.) Verband von Zellen annähernd gleicher Bauart u. gleicher Funktion: pflanzliches, tierisches, gesundes G.; G. verpflanzen, untersuchen; krankes G. wegschneiden; Ü um das G. der Vorgänge ... so weit wie möglich bloßzulegen (Thielicke, Ich glaube 77).

Universal-Lexikon. 2012.

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